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Branchenentwicklung

Branche wächst in anspruchsvollem Marktumfeld moderat

Die Premium- und Luxusgüterbranche sah sich im vergangenen Jahr mit weiter herausfordernden gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen und einer zurückhaltenden Konsumtätigkeit, vor allem in den Schwellenländern, konfrontiert. Die politischen Spannungen in Russland und Hongkong, verschärfte Antikorruptionsgesetze in China und schwache Wirtschaftsdaten aus Europa belasteten die Entwicklung über das Jahr hinweg. Trotz allem konnte die Branche ihr Wachstum fortsetzen und legte laut einer Studie des Branchenverbands Altagamma und der Beratungsfirma Bain & Company währungsbereinigt um 5% zu. Verantwortlich dafür war in erster Linie die positive Entwicklung im Einzelhandelskanal, zu der der Onlinekanal überdurchschnittlich beitrug. Im Großhandelsbereich litt die Branche unter dem angespannten Marktumfeld und der Rationalisierung kleinerer Einzelhandelsunternehmen, die insbesondere in Europa zu beobachten war. Ungünstige Währungseffekte beeinflussten die Umsatz- und Ergebnisentwicklung vieler Unternehmen vor allem in der ersten Jahreshälfte. Das Damensegment entwickelte sich insgesamt leicht stärker als das Herrensegment.

Tourismus stützt ansonsten schwache Branchenentwicklung in Europa

In Europa wurde das währungsneutrale Branchenwachstum von 2% in großen Teilen der Region von den durchwachsenen gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen und einer entsprechend schwachen Nachfrage beeinflusst. Die Kundenfrequenz im Einzelhandel entwickelte sich vielfach negativ. Während sich der Markt in Großbritannien dennoch positiv entwickelte, war der deutsche Bekleidungsmarkt rückläufig. In Osteuropa litt die Branche unter dem anhaltenden Ukraine-Konflikt, der sich auch in einer sinkenden Zahl russischer Touristen in anderen Teilen der Region Europa niederschlug. Dennoch unterstützte eine insgesamt steigende Nachfrage von Touristen besonders in den Metropolregionen West- und Südeuropas weiter das Marktwachstum.

Marktentwicklung in Amerika beschleunigt sich im Jahresverlauf

Das Premium- und Luxussegment der Bekleidungsbranche in Amerika verzeichnete nach einem schwachen Jahresauftakt eine Belebung im weiteren Jahresverlauf. Insgesamt stiegen die Umsätze in der Region in lokalen Währungen um 6% im Vergleich zum Vorjahr. Zum einen spiegelten sich in den USA die wieder anziehende Konjunktur und das steigende Verbrauchervertrauen in einer robusten lokalen Nachfrage wider. Zum anderen wurde das Wachstum von einer zunehmenden Nachfrage chinesischer und lateinamerikanischer Touristen unterstützt. In Lateinamerika selbst entwickelte sich die Branche schwächer, wobei vor allem der brasilianische Markt unter dem schwachen Konsumklima litt.

Rückläufige Marktentwicklung in China belastet Branche in Asien

Der Beitrag Asiens zum Branchenwachstum fiel im vergangenen Jahr geringer aus als ursprünglich erwartet. Das um Wechselkurseffekte bereinigte Wachstum von 5% gestaltete sich dabei regional uneinheitlich. In China belasteten das geringere gesamtwirtschaftliche Wachstum, die Konsolidierung im Immobiliensektor und die von den verschärften Antikorruptionsgesetzen der Regierung beeinträchtigte Konsumstimmung die Branchenentwicklung. Insgesamt entwickelten sich die Umsätze für Luxusgüter auf dem chinesischen Festland sogar leicht rückläufig. Unter Einbezug der Nachfrage chinesischer Touristen blieb China allerdings auch im vergangenen Jahr die Nation mit dem weltweit höchsten Umsatzanteil. So profitierte die Branche beispielsweise in den Ländern Südostasiens und Japans von steigenden Touristenzahlen aus China. Das Wachstum in Hongkong hingegen schwächte sich vor allem im Zuge zunehmender politischer Spannungen deutlich ab. In Japan verzeichnete die Branche Zuwächse in lokalen Währungen von 10%, die von einer soliden Nachfrage inländischer Konsumenten sowie der zunehmenden Zahl von Touristen getragen wurden.

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