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Vermögenslage

Die Entwicklung der bilanziellen Kennzahlen des Konzerns war im Geschäftsjahr 2014 insbesondere durch die Expansion des konzerneigenen Einzelhandels geprägt. So führten Investitionen in das Vertriebsnetz zu einem Anstieg des Anlage- und Vorratsvermögens. Die Effizienz des kurzfristigen Kapitaleinsatzes, definiert als Verhältnis von kurzfristigem operativen Nettovermögen zum Umsatz, lag zum Bilanzstichtag über dem zum Jahresende 2013 erreichten Niveau.

Bilanzstruktur zum 31. Dezember (in %)

Bilanzstruktur zum 31. Dezember (in %) – Aktiva (Balkendiagramm)

Für absolute Zahlen siehe Konzernbilanz

Erhöhtes Vorrats- und Anlagevermögen bedingen Anstieg der Bilanzsumme

Die Bilanzsumme stieg zum Ende des Geschäftsjahres 2014 um 11% auf 1.662 Mio. EUR (31. Dezember 2013: 1.501 Mio. EUR). Diese Veränderung wurde insbesondere durch einen Anstieg der Vorräte und des Anlagevermögens im Zuge der Expansion des konzerneigenen Einzelhandels getrieben. Der Anteil der kurzfristigen Vermögenswerte erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr auf 60% (31. Dezember 2013: 59%). Der Anteil der langfristigen Aktiva sank entsprechend von 41% im Vorjahr auf 40% zum 31. Dezember 2014.

Anstieg des Anlagevermögens aufgrund von Einzelhandelsinvestitionen

Das Anlagevermögen stieg zum Ende des Berichtszeitraums um 5% auf 531 Mio. EUR (31. Dezember 2013: 508 Mio. EUR). Ursächlich hierfür waren Investitionen in den Ausbau und die Aufwertung des konzerneigenen Einzelhandels. Finanzlage, Investitionen

Vorräte zum 31. Dezember (in Mio. EUR)

Vorräte zum 31. Dezember (in Mio. EUR) (Balkendiagramm)

Expansion im konzerneigenen Einzelhandel bedingt Anstieg der Vorräte

Die Vorräte stiegen zum 31. Dezember 2014 um 15% auf 507 Mio. EUR (31. Dezember 2013: 441 Mio. EUR). Bereinigt um Wechselkurseffekte stieg das Vorratsvermögen im Vorjahresvergleich um 8%. Das höhere Vorratsvolumen war insbesondere durch die weitere Expansion im konzerneigenen Einzelhandel getrieben.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zum 31. Dezember (in Mio. EUR)

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zum 31. Dezember (in Mio. EUR) (Balkendiagramm)

Anstieg der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 11% auf 251 Mio. EUR (31. Dezember 2013: 226 Mio. EUR). Bereinigt um Wechselkurseffekte entspricht dies einem Anstieg von 7%. Der Anstieg ist im Wesentlichen durch einen im Vergleich zum Vorjahr höheren Anteil von Auslieferungen im Großhandelsgeschäft am Ende der Berichtsperiode sowie höheren Forderungen in Zusammenhang mit dem Ausbau des Konzessionsmodells getrieben.

Die sonstigen Vermögenswerte erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahr um 17% auf 243 Mio. EUR (31. Dezember 2013: 207 Mio. EUR). Diese Entwicklung ist überwiegend auf höhere Erstattungsansprüche aus Retouren sowie einen Anstieg der aktiven latenten Steuern aufgrund zusätzlicher temporärer Differenzen zurückzuführen. Konzernanhang, Textziffer 7

Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente beliefen sich zum Bilanzstichtag auf 129 Mio. EUR (31. Dezember 2013: 119 Mio. EUR). Diese Entwicklung ist im Wesentlichen auf die positive Entwicklung des Free Cash Flows zurückzuführen.

Bilanzstruktur zum 31. Dezember (in %)

Bilanzstruktur zum 31. Dezember (in %) – Passiva (Balkendiagramm)

Für absolute Zahlen siehe Konzernbilanz

Eigenkapitalquote steigt auf 51%

Das Eigenkapital erhöhte sich zum Bilanzstichtag um 14% auf 844 Mio. EUR (31. Dezember 2013: 740 Mio. EUR). Somit stieg die Eigenkapitalquote zum Bilanzstichtag auf 51% (31. Dezember 2013: 49%).

Die Rückstellungen und latenten Steuern lagen mit 196 Mio. EUR um 15% über dem Vorjahresniveau (31. Dezember 2013: 170 Mio. EUR). Darin enthalten sind Rückstellungen für Pensionen und andere Personalaufwendungen in Höhe von 91 Mio. EUR (31. Dezember 2013: 83 Mio. EUR). Sonstige Rückstellungen sind mit 95 Mio. EUR (31. Dezember 2013: 69 Mio. EUR) und passive latente Steuern mit 10 Mio. EUR (31. Dezember 2013: 17 Mio. EUR) enthalten. Der Anstieg der sonstigen Rückstellungen ergibt sich im Wesentlichen aus Rückstellungen in Zusammenhang mit der vorzeitigen Vertragsauflösung mit einem Handelsagenten im Nahen Osten sowie der für das erste Halbjahr 2015 geplanten Schließung des Produktionsstandortes in Cleveland, Ohio. Konzernanhang, Textziffer 25

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen zum 31. Dezember (in Mio. EUR)

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen zum 31. Dezember (in Mio. EUR) (Balkendiagramm)

Höhere Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahr volumenbedingt um 8% auf 255 Mio. EUR (31. Dezember 2013: 235 Mio. EUR). Währungsbereinigt entspricht dies einem Anstieg von 6%.

Die sonstigen Verbindlichkeiten erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr um 10% auf 195 Mio. EUR (31. Dezember 2013: 176 Mio. EUR) und enthalten neben Umsatzsteuerschulden und ausstehenden Sozialversicherungsbeiträgen im Wesentlichen abgegrenzte Schulden aus Mietverpflichtungen für den konzerneigenen Einzelhandel sowie für Urlaubsansprüche, Löhne und Gehälter. Der Veränderung zum Vorjahr ergibt sich hauptsächlich aus einer Erhöhung der abgegrenzten Schulden aus Mietverpflichtungen sowie höheren Umsatzsteuerschulden.

Die Summe der kurz- und langfristigen Finanzverbindlichkeiten verringerte sich zum Bilanzstichtag um 4% auf 172 Mio. EUR (31. Dezember 2013: 179 Mio. EUR). Diese Entwicklung ist im Wesentlichen auf die im Vergleich zum Vorjahr geringere Inanspruchnahme des Konsortialkredits in Höhe von 100 Mio. EUR zurückzuführen (31. Dezember 2013: 111 Mio. EUR). Neben den in Anspruch genommenen Tranchen des Konsortialkredits enthalten die Finanzverbindlichkeiten negative Marktwerte von Zins- und Währungssicherungsgeschäften in Höhe von insgesamt 8 Mio. EUR (31. Dezember 2013: 3 Mio. EUR).

Kurzfristiges operatives Nettovermögen (in % des Umsatzes)

Kurzfristiges Operatives Nettovermögen (in % des Umsatzes) (Balkendiagramm)

Kurzfristiges operatives Nettovermögen in % des Umsatzes über Vorjahresniveau

Das kurzfristige operative Nettovermögen (Trade Net Working Capital) stellt die zentrale Steuerungsgröße des HUGO BOSS Konzerns zur Messung eines effizienten Kapitaleinsatzes dar. Als Komponenten gehen dabei ausschließlich die drei operativen Bestandsgrößen Vorräte, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in die Berechnung dieser Kennzahl ein. Im Vergleich zum Vorjahr erhöhte sich das kurzfristige operative Nettovermögen um 16% auf 503 Mio. EUR (31. Dezember 2013: 432 Mio. EUR). Der Anstieg der Vorräte sowie der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen waren der Haupttreiber dieser Entwicklung. Der Anstieg der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen konnte dies nur teilweise kompensieren. Der gleitende Durchschnitt des kurzfristigen operativen Nettovermögens im Verhältnis zum Umsatz auf Basis der letzten vier Quartale lag mit 19,1% um 120 Basispunkte über dem Niveau des Vorjahres (2013: 17,9%).

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