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Finanzmanagement und Finanzierungsgrundsätze

Das wichtigste Ziel des Finanzmanagements von HUGO BOSS ist es, die Finanzkraft des Konzerns durch ausreichende Liquiditätsreserven langfristig sicherzustellen.

Zentrale Bündelung des weltweiten Finanzmanagements

Das konzernweite Finanzmanagement umfasst dabei die Konzernfinanzierung, das Cash- und Liquiditätsmanagement, das Management von Marktpreisrisiken sowie von Kreditausfallrisiken. Es ist im Konzern zentral in der Konzern-Treasuryabteilung organisiert. Dem weltweiten Finanzmanagement liegen konzerneinheitliche Grundsätze und Richtlinien zugrunde. Auf Ebene der Tochtergesellschaften verantworten die Finanzleiter die Einhaltung der Treasury-Richtlinien.

Das externe Finanzierungsvolumen des HUGO BOSS Konzerns wird im Wesentlichen über die HUGO BOSS International B.V. aufgenommen. Auf diese Weise können Größenvorteile genutzt und Kapitalkosten optimiert werden. Nur in Einzelfällen nehmen die HUGO BOSS Gesellschaften Fremdkapital direkt auf, etwa wenn die Nutzung lokaler Kredit- und Kapitalmärkte wirtschaftlich vorteilhaft ist. Gehen die Konzerngesellschaften direkt externe Kreditgeschäfte ein, gibt die HUGO BOSS AG in Ausnahmefällen Garantien oder Patronatserklärungen ab.

Im Rahmen des Cash- und Liquiditätsmanagements optimiert und zentralisiert die Konzern- Treasuryabteilung Zahlungsströme und stellt die konzernweite Liquidität sicher. Die wichtigste Liquiditätsquelle des Konzerns stellen dabei die Mittelzuflüsse aus der operativen Geschäftstätigkeit der einzelnen Konzerngesellschaften dar.

Mithilfe effizienter Cash-Management-Systeme werden Liquiditätsüberschüsse einzelner Konzernunternehmen genutzt, um den Finanzbedarf anderer zu decken (Cash-Pooling). Durch diesen konzerninternen Finanzausgleich wird der externe Finanzierungsbedarf reduziert und der Nettozinsaufwand gesenkt.

Fremdkapitalausstattung und Finanzierungsstruktur

Bei der Auswahl der Finanzierungsinstrumente werden Marktkapazität, Finanzierungskosten, Investorendiversifikation, Flexibilität, Kreditauflagen und Fälligkeiten berücksichtigt. Konzernanhang, Textziffer 27 und Textziffer 30

Konsortialkredit sichert langfristig finanzielle Flexibilität

Der Konzern hat die finanzielle Flexibilität durch die Refinanzierung der im Mai 2013 ausgelaufenen syndizierten Kreditlinie langfristig sichergestellt. Ein Bankenkonsortium unter Führung der DZ Bank, der Landesbank Baden-Württemberg sowie der Unicredit AG gewährte den syndizierten Kredit in Höhe von 450 Mio. EUR und mit einer Laufzeit von fünf Jahren. Er besteht aus einer festen Tranche in Höhe von 100 Mio. EUR und einer revolvierenden Tranche von 350 Mio. EUR. Zum Bilanzstichtag war lediglich die feste Tranche in Anspruch genommen worden.

In ihrer Funktion als „In-House-Bank“ stellt die HUGO BOSS International B.V. diese Mittel über konzerninterne Darlehen den Konzerngesellschaften mit erhöhtem Finanzierungsbedarf zur Verfügung. Diese Darlehen werden in der Landeswährung der jeweiligen Vertriebsgesellschaft begeben und haben größtenteils den Charakter eines Kontokorrentkredits. Darüber hinaus ermöglichen Abzweiglinien der revolvierenden Tranche, Kreditziehungen in Fremdwährungen vorzunehmen. Zur weiteren Liquiditätssicherung verfügt der Konzern über bilaterale Kreditlinien im Gesamtvolumen von 111 Mio. EUR, von denen zum 31. Dezember 2014 67 Mio. EUR beansprucht wurden. Neben den ungenutzten Kreditlinien in Höhe von 394 Mio. EUR verfügt der Konzern zum Bilanzstichtag über 129 Mio. EUR liquide Mittel, von denen 10 Mio. EUR auf Termingeldkonten mit einer Laufzeit von bis zu drei Monaten angelegt sind.

Finanzierungskonditionen

Der Konsortialkreditvertrag enthält eine marktübliche Vereinbarung zur Einhaltung der Kennziffer (Covenant) der Finanzierungsstärke, die als Verhältnis von Nettoverschuldung zu operativem Gewinn (EBITDA vor Sondereffekten) definiert ist. Konzernanhang, Textziffer 27

Finanzierungsstärke zum 31. Dezember1

Finanzierungsstärke zum 31. Dezember (Balkendiagramm)

1 Nettoverschuldung/EBITDA vor Sondereffekten.

Finanzierungsstärke auf Vorjahresniveau

Zum 31. Dezember 2014 lag HUGO BOSS hier wie bereits in den vorangegangenen Geschäftsjahren deutlich unter dem maximal zulässigen Höchstwert. Zum Bilanzstichtag befindet sich die Kennzahl zur Finanzierungsstärke mit einem Wert von 0,1 auf dem Niveau des Vorjahres.

Die Finanzverbindlichkeiten des HUGO BOSS Konzerns sind größtenteils variabel verzinslich und unterliegen zum überwiegenden Teil einer kurzfristigen Zinsbindung. Von den variabel verzinsten Finanzverbindlichkeiten in Höhe von 133 Mio. EUR waren zum 31. Dezember 2014 rund 111 Mio. EUR durch Payer-Swaps gegen einen Zinsanstieg gesichert. Weitere fest verzinsliche Darlehen unterliegen keinem Zinsänderungsrisiko. Konzernanhang, Textziffer 27

Im Zusammenhang mit Grundstücken und Gebäuden existieren Grundschulden in Höhe von 42 Mio. EUR (2013: 45 Mio. EUR).

Außerbilanzielle Finanzierungsinstrumente

Ergänzt wird die Finanzierung durch Operating-Leasing-Verträge für konzerneigene Einzelhandelsstandorte sowie für Logistik- und Verwaltungsimmobilien. Konzernanhang, Textziffer 33

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