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Forschung und Entwicklung wichtiger Bestandteil der Kollektionserstellung

HUGO BOSS versteht Forschung und Entwicklung (F&E) als wichtiges Element im Produktentstehungsprozess, der die Umsetzung einer kreativen Idee in ein kommerzialisierbares Produkt umfasst. Dieser Prozess beinhaltet als Ausgangspunkt die systematische Identifikation von Modetrends, die Analyse von Markt- und Abverkaufsdaten sowie die Auswertung des Konsumentenfeedbacks, um die Kundenbedürfnisse bestmöglich einschätzen zu können. Im Produktentwicklungsprozess im engeren Sinne äußert sich Innovation vor allem in der Verwendung neuartiger Materialien, innovativer Schnitte und Muster sowie qualitäts- und effizienzsteigernder Verarbeitungstechniken.

Innovation und Kontinuität gehen bei HUGO BOSS Hand in Hand

Für den HUGO BOSS Konzern, der sich als eines der führenden Unternehmen im Premium- und Luxussegment des globalen Bekleidungsmarkts positioniert, ist es von größter Bedeutung, dem Kunden Saison für Saison modische, innovative Produkte zu präsentieren und so immer wieder neue Kaufanreize zu bieten. Gleichzeitig erwartet der Kunde von HUGO BOSS Produkten in jeder Kollektion eine gleichbleibend hohe Produktqualität, absolute Passformsicherheit und eine unverkennbare Designhandschrift. Der Entwicklungsfokus bei HUGO BOSS liegt daher darauf, die Ansprüche sowohl an Qualität, Passformsicherheit und konsistente Markenführung als auch an ausgezeichnetes und innovatives Design zu erfüllen.

Produktentstehungsprozess bei HUGO BOSS

Produktentstehungsprozess bei HUGO BOSS (Grafik)

Der Forschungs- und Entwicklungsprozess steht am Anfang der Wertschöpfungskette und spielt insofern eine entscheidende Rolle für den späteren Kollektionserfolg.

Kreativmanagement entwirft neue Kollektion auf Basis vielfältiger Einflussfaktoren

Im ersten Schritt des Produktentstehungsprozesses definiert das Kreativmanagement die Kollektionsaussage, entwirft die Farb-, Themen-, Form- und Oberstoffkonzepte und legt angestrebte Produktpreise fest. Die Erkenntnisse aus der Analyse der Abverkäufe der Spiegelsaison fließen in den Entwurf der neuen Kollektion ein. Um sich frühzeitig über aktuelle Farb- und Stofftrends sowie neuartige Verarbeitungstechniken zu informieren, besuchen die Designabteilungen mehrmals im Jahr spezialisierte Fachmessen. Auf der Suche nach neuen Ideen lassen sich die Kreativteams darüber hinaus von Eindrücken inspirieren, die sie unter anderem in den Bereichen Architektur, Design und Kunst, aber auch in Bezug auf neue Technologien sowie gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklungen sammeln. In der Herbst/Winter-Kollektion 2014 der Herrenmode wurden beispielsweise Inspirationen aus den skandinavischen Hauptstädten – wie beispielsweise das neue Opernhaus in Oslo – verarbeitet. Architektonische Formen wurden in der Kollektion mit natürlichen Materialien und klaren Farben vereint. In diesem ersten Schritt der Produktentstehung greifen die Designteams in begrenztem Umfang auch auf externe Berater wie beispielsweise Trendscouts zurück, um Modetrends noch frühzeitiger zu erkennen.

Modellabteilung und technische Entwicklung entwickeln Entwürfe zu Prototypen weiter

In einem zweiten Schritt übergibt die Kreativabteilung ihre Skizzen an die Modellabteilung (Pattern Design), wo die kreativen Ideen zunächst schnitttechnisch auf ihre Umsetzbarkeit geprüft werden. Anschließend werden die Modelle in der technischen Entwicklung zu Prototypen weiterentwickelt. Mit seinem Entwicklungszentrum in Metzingen, das in seinem Aufbau einem industriellen Fertigungsbetrieb entspricht, ist HUGO BOSS in der Lage, kreative Entwürfe schnell in Prototypen umzusetzen und diese frühzeitig auf ihre Eignung im industriellen Produktionsprozess zu testen. Außerdem werden stetig neue Verarbeitungstechniken entwickelt. So wurde bei der Entwicklung der Damenmode im vergangenen Jahr erstmals mit einer innovativen Schweißtechnik gearbeitet. Durch die Verschweißung einzelner Produktteile können zusätzliche Elemente angebracht und so modische Akzente gesetzt werden.

Sampling schließt Entwicklungsprozess ab

An die Phase der Prototypenerstellung schließt sich das sogenannte Sampling an, das heißt die Anfertigung einer Musterkollektion und deren Präsentation und Verkauf an die internationalen Großhandelskunden. Es folgen die Produktion der bestellten Teile und deren Verkauf über die konzerneigenen Einzelhandelsgeschäfte und den Großhandelskanal an die Endkunden.

Ständige technologische Weiterentwicklungen sichern Wettbewerbsvorteil

In allen Phasen ist die schnittstellenübergreifende Zusammenarbeit aller Beteiligten, auch unter Einbezug externer Zulieferer und Technologiepartner, unerlässlich, um eine hohe Produktqualität zu sichern und die Effizienz des Forschungs- und Entwicklungsprozesses zu maximieren. Um technologisch auf dem neuesten Stand zu bleiben, besucht HUGO BOSS regelmäßig Fachmessen für Textilmaschinen und testet die Maschinen in seinem Entwicklungszentrum in Metzingen. So wurde am Standort in Metzingen im vergangenen Jahr beispielsweise eine moderne Schneidemaschine eingeführt. Durch das optische Scannen der Materialbeschaffenheit macht es die Maschine möglich, selbst die Schnittbilder gestreifter und karierter Stoffe präzise, schnell und voll automatisiert zu bearbeiten.

Innovative Virtualisierungstechnik vereinfacht Entwicklungsprozess

Um die technische Produktentwicklung weiter zu vereinfachen und zu beschleunigen, nutzt das Unternehmen in den Kategorien Hemden, Jersey, Knitwear, Outerwear, Hosen, Bodywear, Blusen, Kleider, Anzüge und Schuhe zunehmend eine computerbasierte Virtualisierungstechnik. Bei der virtuellen Produktentwicklung werden die kreativen Ideen der Designer zunächst in digitale 2D-Schnittmuster und anschließend in 3D-Simulationen des fertigen Produkts umgewandelt. Mit Hilfe dieser 3D-Prototypen ist es möglich, verschiedene Farb- und Stoffvarianten sowie die Verwendung unterschiedlicher verarbeitungstechnischer Details virtuell darzustellen. Die virtuellen Prototypen können mit den am Prozess beteiligten internen Ansprechpartnern direkt am PC diskutiert und flexibel angepasst werden. Durch die enge Kooperation zwischen den Entwicklungsteams können die Produkte so nicht nur schneller, sondern durch den geringeren Bedarf an physischen Prototypen auch kostengünstiger und nachhaltiger entwickelt werden. Die Verwendung der 3D-Technologie ermöglicht es so, den Entwicklungsprozess deutlich zu optimieren.

Nutzung von Virtualisierungstechnik entlang der gesamten Wertschöpfungskette geplant

Zukünftig soll die Technik auf sämtliche Produktkategorien ausgeweitet und auch bereits bei der Abstimmung mit den Lieferanten angewendet werden. Zudem sollen die vielfältigen Möglichkeiten der Virtualisierung einerseits bereits in der kreativen Designphase sowie andererseits beim Verkauf der Produkte an Handelspartner und Endkunden zum Einsatz kommen. So bietet die Technik beispielsweise die Möglichkeit, bei der Präsentation der Kollektionen in den weltweiten Showrooms virtuelle statt physische Musterteile zur Veranschaulichung unterschiedlicher Oberstoff- oder Farbvarianten einzusetzen, was den Ressourceneinsatz deutlich optimiert.

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